15 Aug

#SocialMedia Kontaktdaten ≠ Newsletterbestellung

Be(have) like the change you want to see in the World ~ frei nach Mahatma Gandhi
Verhalte Dich so wie Du Dir wünschst, dass man mit Dir umgeht ~ frei nach Anonymus

Liebe Facebookfriends, LinkedIn- & Xing-Kontakte, häufig bekomme ich beinahe täglich unbestellte Newsletter.

Sicher gibt es etliche Gründe dafür, dass wir Menschen den offensichtlichen Verstoß geltender rechtlicher Hintergründe akzeptieren oder in Kauf nehmen. Ich mag diese gar nicht (hier) bewerten. Denn gerade in dieser Zeit, die durch Tsunami & zweitem atomaren Supergau in meinem Leben gezeichnet ist, geht es auch für mich -trotz Ärger im Bauch- darum zu fragen

  • Was tue ich persönlich im Hier, im Jetzt
  • Was tue ich an dem Ort an dem ich mein Leben führe

Anstatt zu sagen …

  • Du bist soundso und ich mache es deswegen besser!
  • Der da war das und ich hab nichts damit zu tun!
  • Die da Oben werden eh nichts verändern, warum ich?

Der unbestellte Newsletter könnte so ein Ort sein, an dem sich jeder in seiner Haltung überprüfen kann. Er betrifft die Meisten von uns in Form eines alltäglichen Tsunamis im E-Mail Postfach. Als Versender können wir Opfer und Täter zugleich werden, wenn wir o.g. Grenzen aufgrund technischer Machbarkeit überschreiten und wir Kontaktdaten eines SocialNetworkKontaktes dazu verwenden einen unbestellten Newsletter zu versenden.

Frag Dich, was Du dabei fühlst, wenn Deine Daten ungefragt verwendet werden

Joachim Rumohr dazu http://bit.ly/XING_Kontakt_ungleich_Newsletterabonnent

Foto Credit: Design Elements

13 Jun

Liebes Netz ich bin langsamer als Du

WOW, es ist 31 Tage her, dass ich hier den letzten Beitrag geschrieben habe. Und ja es hat mit der für mich neuartigen Langsamkeit zu tun, die mich ungewohnt in den bisher herrlichen Vorsommer starten lässt.

2014 macht mich jede Reise langsamer!

Nach jeder der drei Reisen bin ich weiter von den um mich herum tosenden Echtzeitwogen meines Internetzes mit ca. 47.000 Verbindungen entfernt. Wie am Strand in Zakynthos schaue ich den je nach Wind und Thema mehr oder weniger rhythmischen Wellenbewegungen der Contentwogen zu.

Schmerzreaktivierung durch Bücherschreiben

Kommende Woche werde ich sage und schreibe neunundvierzig Jahre alt. Wenige Monate vorher begann mein Körper mir sehr klare Signale zu geben, dass Geschwindig.zeit (siehe re:publica) ein wichtiges Thema ist, das ich zu betrachten habe. Dabei fand ich heraus, dass hunderttausende Autobahnkilometer zwischen Berlin und Westdeutschland in den 90er Jahren ein massiver Geschwindigzeitsraubbau auch an der Natur meines Lebens waren.

Und dann fand ich meine eigene Geschwindig.zeit

So sehr meine Drei Bücher ein geliebter Teil von mir sind, so sehr entstanden sie auch durch sitzenden Schreibdruck. Eine reaktivierende Analogie o.g. Langstreckenautofahrten, die auch zu Nervenschmerzen führten und dieses Jahr gar 2,5 Monate dauerten. Aber dann fand ich die Geschwindigkeit, die mich Schmerz- und Humpelfrei vorwärts kommen lässt. Und die ist irre schneckenlangsam und schwer businesstauglich.

Liebes Netz Du bist zu schnell für mich

Über 40.000 kleine Stille Webwellen und bei angenommenen 10% aktiveren Kontaktpunkten ca. 5.000 große bis sehr grosse Web-Wellen-MacherInnen tragen ihre Contentbrandung an die Strände meiner Netzwerkinfrastruktur. Ja ja, die Geister die ich rief 😉

Hast Du schon mal versucht die Lautstärke unserer Netzwerkmatrix facebook, Twitter & Co. zu hören. Jeder will gesehen werden. Jeder hat Anerkennung und Wertschätzung verdient. Jede News ruft nach Aufmerksamkeit. Je stärker ich mit Euch verbunden bin, desto stärker ist der Sog unterhalb der stürmischen Brandung und zieht mich ins Meer der Geschwindig.Zeiten hinaus.

Transformation mit Fokus auf das WESENtliche

Das Neusortieren begann schon auf der re:publica. Die unsichtbare Spiritualität der Netzgemeinde gab mir die wichtigen strategischen Antworten für die Veränderungen meiner neu entstehenden Webseiten. Mehr Fokus auf das Wesentliche. Mehr Rück(sichts)nahme auf meine eigene Geschwindigkeit und das, was ich mit Freude mache. Und natürlich mein Faible für Zahlen und Muster darin.

Lust auf mein aktuelles Projekt zu schauen?
#WpUp14 klicken und Du findest ein Preview.

12 Mai

Yes we (s)can! Die unsichtbare Spiritualität der re:publica #rp14

Stell Dir vor Du bist in einem (Zeit-)Raum, der Dir die Antworten auf Deine noch unausgesprochenen Fragen gibt. Das war MiSha’s re:publica 2014

Setting re:publica 3. Tag

Ich sitze in einem Vortrag. Wir, das Publikum und die Speakerin sind in einem realen Raum. Tat.technisch über Kopfhörer per Funk auf Empfang der Speakersignale eingestellt. Fast esoterisch anmutend, eine Hörkrücke um den Sound der Nachbarstage zu überbrücken. Das Thema: „The Art of Disruption Business“ oder anders: Die Kunst des Networkings der kreativen Grasroot Denker- und AktivistInnen. WOW, der Gang der globalen 68er und Ihrer Kinder durch die Instanzen haben kreative Standards des offenen Netzes und der Cyborginfrastrukturen gestaltet. Ideen wie Open Source und Creative Commons vs. copyright sind kreative Raumkinder, die aus den Grasroots stammen.

Into the Wild – re:publica 2014

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11 Mai

Rise Like A Phoenix – Song:con:text

Kurz vor dem Ziel meiner trans:form:Reise und bevor ich das re:publica Blogpost fertig habe … das was mich heute wirklich zutiefst bewegt hat. Der Eurovision Song Contest und Conchita Wurst bzw. Thomas „Tom“ Neuwirth.

And the Winner is trans:formation from Austria. Irre!

Den beigefügten sehr bewegenden Songtext fand ich bei Songtexte.com. Lesenswert 😉

Rise Like A Phoenix Songtext

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03 Mai

Wie wird die #rp14 re:publica 2014 den mächtigsten meiner Nerven treffen?

Meine geistige und körperliche Vorbereitung auf die kommenden zehn Tage in der Deutschen Wildnis dreht sich um den mächtigsten aller Nervenstränge: Meinem Ischias auch Sitznerv genannt! Insofern bin ich besonders neugierig auf das, was mein derzeit hochsensibles Nervenkostüm erwarten wird.

Nerven sind höhere Wurzeln der Sinne. Novalis  (1772 – 1801)

Das körperliche Geschehen, nebst Miniroller als notwendiges krückenersetzendes Reiseutensil und damit zusammenhängenden vorre:publicanischer systemischer Erkenntnisreise zur Erstentdeckung des Bewegungsraumes Behinderung, vergangener 20 Tage ist schon einmal vielversprechend. 😉

Was ich mir von der #rp14 in Berlin & den folgenden Tagen in NRW wünsche.

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24 Apr

3 Gründe warum wir mitten in der Revolution sind, beantwortet Prof. Kruse im Bundestag

Machtverschiebung von Anbietern zu den Nachfragern

WOW! Drei kompakte Minuten, die klar machen was das Netz wirklich bedeutet!

  1. Gravierende Erhöhung der Vernetzungsdichte auf der Welt
  2. Mit dem Web2.0 haben wir die Spontanaktiväten im Netz hochgejagt
  3. Durch RT/Teilen Funktionen haben wir kreisende Erregungen im Netzwerk

Die Folge ist: Selbstaufschaukelung von nicht linearen Systemen
Die Lösung ist: Empathie für die Resonanzmuster der Menschen

Ein Must See Video mit Prof. Kruse im Bundestag

23 Apr

Sei Du selbst der Fels der Social Media Brandung und blogge!

Die Seite MiSha.at ist gerade mal 3 Tage alt. Sie ist weder fertig, noch perfekt geplant. Unter dem Aspekt Planung macht es daher überhaupt keinen Sinn an einer #Blogparade teilzunehmen, deren Titel auch noch „Wie planst Du für Dein Blog die Verbreitung?“ lautet. Eigentlich doch!

Transformation von Unbekanntem!

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02 Feb

Indien to Go: Gelassenheit und Spiritualität in Business und Alltag (@DerLarsHahn)

7 Indienerfahrungen vom Entdecker des Systematisch Kaffeetrinkens unseren Alltag

Lars Hahn - der Entdecker des Systematisch Kaffeetrinkes

Vor 855 Tagen hatten @DerLarsHahn unsere erste virtuelle Begegnung. Wie auch in der Natur konnten Lars und ich nicht wissen, welche Lebensform aus dem Samen unserer Neugier entstehen könnte. Sicher ist. Sie wächst, gedeiht und ist von vielen spannenden ‚Zufällen“ geprägt. So auch die Tatsache, dass Lars Orte meiner Kindheit in Indien kennt.

7 persönliche Instanttipps vom „Kaffeeblogger“

  1. Was ist wirklich und wesentlich für Dich?
  2. Warum Flow durch Gelassenheit entsteht?
  3. Wie Neugier die Türen öffnet.
  4. Warum fremde Götter Freundschaft fördern?
  5. Besser dass was klappt, als was klappt
  6. Nimm was kommt und mach was daraus
  7. Beachte alle Richtungen bevor Du gehst

Ich war also im Land von Gandhi.

Gewissermaßen durch die sich bedingenden Umstände verbrachte ich den Jahreswechsel bereits zum zweiten Mal in der Gegend um Ahmedabad, wo der NetworkfINDER Michael Rajiv Shah seine familiären Wurzeln hat.

Den Beruf von Mohandas Karamchand Gandhi, besser bekannt als Mahatma Gandhi, zu beschreiben, fällt schwer: Rechtsanwalt, Freiheitskämpfer, Revolutionär, Politiker, Publizist, Morallehrer, Asket, Pazifist. Von allem etwas, aber keiner der Begriffe wird ihm gerecht. Mahatma bedeutet „Große Seele“, vielleicht wird dieser Ehrentitel seinem Wirken und seiner Bedeutung noch am ehesten gerecht.

Indien besteht seit 1947 und ist mit dem Freiheitskampf Gandhis und dessen Namen unzertrennlich verbunden.

Wussten Sie, dass die verschiedenen Scheine der indischen Rupie nur ein Gesicht zieren? Das von Mahatma Gandhi. Auf den und eben nur auf diesen konnte sich die große Mehrheit der über 1,2 Milliarden Inder wirklich einigen.

Mahatma Gandhi hat Indien wie kein anderer geprägt. Neben seinen Prinzipien von Gewaltlosigkeit, Wahrheit, Keuschheit und Besitzlosigkeit ziehen sich zwei Werte spürbar durch den indischen Alltag:

  • der Stolz der meisten Inder, Teil einer großen Nation zu sein, die per Definition multiethnisch und multireligiös ist
  • die damit verbundene grundsätzliche Toleranz und Anerkennung von Anderssein; das Verneigen vor der Religion des Anderen; das miteinander Auskommen trotz großer Gegensätze. „Indien hält das aus.“

Weil der MiSha mich nach seinem Gastartikel bei Systematisch Kaffeetrinken herausgefordert hat, hier über meinen Indien-Besuch und die Erfahrungen dort zu schreiben, habe ich mich schon dort mit der Frage rumgetrieben: „Was kann ich, was können wir Europäer von Indern lernen?“.

Indien – das Land der Widersprüche

Um es gleich direkt zu klären: Indien ist ein höchst widersprüchliches Land: Hoch spannend, bisweilen kaum zu ertragen, dann wieder höchst betörend. Was ich unter anderem dort erlebte und was ich dort hörte, war folgendes:

  • Die zehn reichsten Inder verfügen über ein Vermögen von über 110 Milliarden Dollar. Die Zahl der Dollar-Millionäre in Indien wird sich zwischen 2012 und 2017 vervierfachen.
  • 300.000.000 Menschen leben jenseits der (indischen!) Armutsgrenze. Das bedeutet täglicher Überlebenskampf, Hunger und elementare Armut jenseits europäischer Maßstäbe.
  • Bereits Gandhi hatte das Kastenwesen für überholt erklärt und dennoch wird nach Zugehörigkeit der Kaste über Ehe, Arbeit und Freundeskreis entschieden.
  • Frauen sind in der indischen Verfassung gleichgestellt, mit Indira Gandhi hatte Indien die erste Regierungschefin der Demokratien der Welt. Gleichzeitig werden Frauen traditionell benachteiligt. Mädchen gehen seltener zur Schule. Frauen sind für die Familienarbeit vorgesehen und werden oft klassisch unter Mitgiftzahlungen verheiratet.
  • Turbokapitalistische Boomtowns wie Mumbai und Bengalore wachsen jährlich mit zweistelligen Raten. Und doch: Sozialistische Erbschaften in Verwaltung und öffentlichem Leben sind allgegenwärtig.
  • Weihnachten ist ein offizieller Feiertag in Indien. Es leben hier mehr Christen als in ganz Skandinavien. Dennoch sind es nur 2,3 Prozent der Bevölkerung.
  • Hindus bilden mit achtzig Prozent der Bevölkerung die religiöse Mehrheit und doch finden sich in vielen Ämtern und wirtschaftlichen Posten Muslime, Christen, Sikhs.
  • Indien hat die drittgrößte muslimische Gemeinschaft der Welt. In Ahmedabad kamen jedoch 2002 in der Folge von religiösen Zusammenstößen zwischen Hindus und Moslems mehr als 2.000 Menschen zu Tode.
  • Indien ist die größte Demokratie der Welt, aber dennoch bestehen schwerwiegende Einschränkungen der Pressefreiheit in manchen Regionen.
  • Eine 10-Kilometerfahrt mit sieben Personen per Rikscha, dem traditionellen Verkehrsmittel kostet halb so viel wie eine Cola im Mc Donalds von Ahmedabad.
  • Indien hat 23 anerkannte Sprachen, die zumindest regional auch Amtsprache sind. Hindi, die bekannteste wird von der Mehrheit der Inder nicht gesprochen. Englisch ist Amtssprache, aber in der breiten Bevölkerung nicht üblich.

Indien hat keine gemeinsame Sprache, keine gemeinsame Religion, ja nicht mal eine einheitliche Geschichte. Und doch: Alle Inder, die ich sprach, begreifen sich als zu Indien zugehörig. Dabei ist es ganz gleich, ob sie zu Shiva, Krishna, Allah, Ganesha, den Tirthankaras, Christus oder Lakshmi beten. Arm oder reich. Landmensch oder Stadtmensch. Sie alle fühlen sich als Inder.

Im Fluss sein – Geduld und Gelassenheit zeigen – „No problem, Sir.“

Gerade hatte unser Taxifahrer beim Rangieren einen nagelneuen schicken Suzuki gerammt und wir westlichen Beifahrer malten uns schon Szenarien mit Polizei, Diskussionen und Wartezeiten mitten in den nächtlichen Straßen von Ahmedabad aus. Was folgte, ist typisch für meine Erlebnisse in Indien: Einige Gespräche, es mischten sich diverse Leute ein, es wurde (ruhig!) diskutiert. Der westliche Beobachter kann diesen Gesprächen kaum folgen, weil oberflächlich gesehen kein roter Faden zu erkennen ist. Auf einmal löst sich das Menschenknäuel. Der „geschädigte“ Fahrer fährt einfach von dannen. Unser Driver dankt Shiva auf dem Armaturenbrett. Und weiter geht’s im Leben.

Gelassenheit gehört zu einer der von mir bewunderten Tugenden von Indern. Eigentlich ist es mehr ein „im Fluss sein“.

  • Wenn sich Menschen knubbeln, weil einfach viele da sind, dann knubbelt man mit (von wegen Schlange stehen: Inder knubbeln viel lieber, glaub ich).
  • Wenn einer völlig fremd ist, fragt man ungeniert nach und forscht neugierig, auch wenn man gar keine gemeinsame Sprache findet (was in Indien häufig geschieht).
  • Wenn einer völlig fremd handelt, sollte er sich schnellstens „in den Fluss“ fügen, sonst könnte er auch unter die Räder kommen (buchstäblich im sehr speziellen indischen Straßenverkehr).
  • Wenn Du mutig über die Straße läufst, schaue zuerst RECHTS! Es herrscht Linksverkehr! Schaue danach links, es könnte immer auch einer auf der falschen Seite kommen. Und danach geh einfach! Du wirst heile rüberkommen!
  • Wenn etwas nicht auf Anhieb klappt, dann wartet man auf den nächsten Versuch.
  • Wenn es etwas grad nicht gibt, nimmt man etwas anderes, was vorhanden ist.
  • Wenn jemand etwas will, was man nicht versteht, dann nimmt man gemeinsam das Tempo raus und betrachtet in Ruhe die Situation.
  • Wenn es grad nicht weitergeht, trinkt man gemeinsam einen indischen Tee, einen Chai. Süß und spicy zugleich. Systematisch Kaffeetrinken mit mehr oder weniger System gewissermaßen.

Liebe Westler, merket: Zeit in Indien ist zyklisch, nicht linear. Drum ist das Zeitverständnis ein anderes. Warten können, gehört zu einer der indischen Tugenden, von denen ich mir etwas abzugucken versucht habe. Allerdings: Wenn warten grad nicht geht, wird auch in Indien wieder geknubbelt.

Verneigen vor dem Gott des anderen

Verneigen vor dem Gott des Anderen - Foto von Lars Hahn
Verneigen vor dem Gott des Anderen – Foto von Lars Hahn

Überall im indischen Alltag finden sich Schreine, Götterfiguren, Räucherstäbchen, Plaketten von Göttern, Armbändchen, Amulette, Tempelchen und Tempel.

  • In der Riksha leuchten am Lenker die Lämpchen eines kleinen Shiva-Schreins.
  • Am Schalter der Bank steht ein Krishna.
  • Im Sprechzimmer der Ärztin steht ein Tirthankara, ein Wegbereiter der Jains, einer Religion die im Norden Indiens vorkommt.
  • Im Lebensmittelgeschäft klebt neben diversen Hindu-Gottheiten ein kleines Bildchen vom Jesus am Kreuz.
  • Der völlig überladene Tata-Laster zeigt neben den üblichen Bemalungen hintendrauf diverse indische Gottheiten, vorneweg den elefantenköpfigen sehr beliebten Ganesha, auch bekannt als Zerstörer der Hindernisse.
  • Man erzählt sich, dass man die Göttin des Reichtums Lakshmi nur für sich gewinnen kann, wenn man auch ihren Mann vereinnahmt.
  • Und man gratuliert dem Europäer wie selbstverständlich zum Geburtstag von Lord Jesus.

Inder lieben Spiritualität und praktizieren sie, wann und wo es grade geht. Religiösität wird in Indien offen gelebt und ist mitnichten Privatsache. So wird bei der Arbeit und im Business offen gezeigt, wer für die spirituelle Erbauung sorgt. Und: Man verneigt sich vor dem Gott des anderen. Wertschätzung und Achtung vor den Göttern sagte man selbst dem strammen Atheisten Jawaharlal Nehru nach, dem ersten Ministerpräsidenten Indiens und Vertrauten Gandhis.

Indien to Go: 7 Erfahrungen für den europäischen Alltag

Nach zwei Wochen intensiver Erfahrungen durfte ich Indien wieder verlassen (wir kommen wieder!). Zurück in Europa merke ich die Unterschiede: Durchgeplante, strukturierte Abläufe allenthalben, perfekte Organisation, Nüchternheit, Sachlichkeit prägen meinen deutschen Alltag. Dunkler ist es im nördlichen Winter auch. Und der Straßenverkehr ist aufgeräumt.

7 Erfahrungen bringe ich in den mitteleuropäischen Alltag mit:

  • Konzentriere Dich auf das Wesentliche! Was brauchst Du wirklich?
  • Bleibe im Fluss, habe Gelassenheit und Geduld.
  • Zeige Neugier und Interesse für die Denk- und Lebensweise Deines Gegenübers!
  • Verneige Dich vor dem Gott des anderen (selbst, falls Du keinen hast)!
  • Zeit ist zyklisch: Wenn etwas nicht klappt, ETWAS wird klappen!
  • Nimm, was sich ergibt und mach das Beste draus.
  • Und stets: Schaue unbedingt in alle Richtungen, bevor Du losgehst!

Der Autor: Lars Hahn ist der Entdecker von ‚Systematisch Kaffeetrinken‘. Als Geschäftsführer der „LVQ Weiterbildung gGmbH“ beschäftigt er sich mit Weiterbildung, Recruiting, Arbeitsmarktthemen, Karriereberatung und Social Media. Lars Hahn ist zu finden bei XINGGoogle+Twitter und in vielen anderen sozialen Netzwerken.

Bildnachweis: Alle Bilder von Lars Hahn

15 Feb

Wasser gehört uns allen – es kann nicht sein, was nicht sein darf!!!

„Wasser wird für das 21. Jahrhundert, was Erdöl für das 20. Jahrhundert war.“

(Wirtschaftsmagazin Fortune, Mai 2000)

So steht es auf der Startseite einer meiner Kunden, der ➜ Mietervereinigung Österreichs. Für mich persönlich greift der Vergleich des Wirtschaftsmagazins Fortune zu kurz, denn welcher lebende Organismus braucht zum (Über-)Leben Öl?

Wasser ist ein MenschenrechtKonstantin Wecker, drückt in beigefügtem Video die Ungeheuerlichkeit, des Versuchs aus, unser aller Lebensgrundlage für Machtzwecke zu verwenden, die durch die Privatisierung des Wassers schon heute in ganzen Ländereien möglich ist. Wasser muß ein Gut bleiben, das allen zur Verfügung steht.

Um das zu gewährleisten wurde eine europäische Bürgerinitiative geschaffen, dass Sie dieser Entwicklung die rote Karte geben kann. Es sind erst 1.000.000 Unterschriften. Es kann nicht sein, was nicht sein darf!

Klicken Sie das Bild und Sie kommen zur europäischen Bürgerinitiative ➜ Wasser ist Menschenrecht

20 Mrz

Ein glückliches Holi ~ das Fest der Farben in Indien

Auch wenn ich mich persönlich an nur ein Holi Fest in meinem Leben erinnern kann, möchte ich diesen Tag gerne nutzen, uns allen eine farbenfrohe und kraftvolle Zeit zu wünschen.

Happy Holi

Holi (Hindi, f., होली, holī) ist ein indisches Frühlingsfest am Vollmondtag des Monats Phalguna (Februar/März). Dieses „Fest der Farben“ dauert mindestens zwei, in einigen Gegenden Indiens auch bis zu zehn Tagen. (Quelle: wikipedia)

Holi ist eines der ältesten Feste Indiens.[2] Fünf Tage nach Vollmond ist Rangapanchami (Ranga = Farbe; Pancami = der 5. lunare Tag), der zweite Tag des Festes. An diesem Tag scheinen alle Schranken durch Kaste, Geschlecht, Alter und gesellschaftlichen Status aufgehoben. Es wird ausgelassen gefeiert und man besprengt und bestreut sich gegenseitig mit gefärbtem Wasser und gefärbtem Puder, dem Gulal. Wer den Übermut ablehnt, bestreicht sich gegenseitig zumindest dezent mit etwas Pulverfarbe. Trotz aller Veränderungen in der modernen indischen Gesellschaft ist die sakrale Bedeutung weiterhin deutlich erkennbar, so werden etwa die Farben noch heute meist vorher auf dem Altar geweiht und die Menschen überbringen Segenswünsche. Ursprünglich entstanden die Farbpulver aus bestimmten Blüten, Wurzeln und Kräutern, die heilend wirken. Heute kommen häufig synthetische Farben zum Einsatz, die teilweise sogar schädlich sein können.

Am ersten Tag entzündet man in der Nacht ein Feuer und verbrennt darin eine Figur aus Stroh, die so genannte Holika. Verschiedene Mythen beschäftigen sich mit dieser Dämonin: Eine der bekanntesten Geschichten erzählt:

Der kindliche Prinz Prahlada sollte von seinem Vater überredet werden, ihm alle göttliche Ehre zu erweisen, der Junge jedoch verehrte weiterhin nur Vishnu. Mit verschiedenen Mitteln versuchte nun der König seinen Sohn zu töten, jedes mal jedoch griff Vishnu selbst ein und rettete das Kind. Schließlich griff der König zu einer List: Seine Schwester Holika, die durch besondere Kräfte vor dem Feuer geschützt war, sollte mit Prahlada auf dem Schoß ins Feuer springen und ihn so verbrennen. Aber die Flammen verschonten das Kind und von Holika blieb nur ein Häufchen Asche. Danach feiern die Menschen als Erinnerung an die Vernichtung der Dämonin das Fest Holi.

Eng mit Holi verbunden sind die Geschichten aus Kindheit und Jugend Krishnas. Auch er soll mit seiner Gefährtin Radhaund den anderen Hirtinnen das Spiel der Farben zelebriert haben. Hier interpretieren Hindus das zärtliche „Spiel“ mit den Farben als „Lila“ Krishnas, als Symbol für das „Göttliche Spiel“.

Der erotische Charakter des Frühlingsfestes kommt auch im Fest Kamadahan zum Ausdruck, das die Menschen zur selben Zeit in Südindien feiern. Die Legende:

Einst versuchte Kama, der Gott der Liebe, Shiva in seiner Meditation zu stören. Aber im Zorn verbrannte ihn dieser mit seinem dritten Auge zu Asche. Erst das Flehen der Ratri, Kamas Gattin, besänftigte ihn, und er gab ihm das Leben zurück.
Seitdem ist dieser Tag dem Gott der Liebe geweiht.

Wie alle Feste ist auch Holi in seiner Bedeutung sehr vielschichtig. Im spirituellen Bereich vermittelt es, wie in der dazugehörenden Mythologie erkennbar, die Botschaft vom Triumph des Guten über das Böse. In der Natur dagegen markiert es den Sieg des Frühlings über den Winter, denn das Fest beginnt mit dem Aufblühen der Natur. Ein wichtiger Punkt ist den Menschen auch der Versöhnungsaspekt, denn es heißt, dass man in diesen Tagen auch alte Streitigkeiten begraben soll.

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